UA – 25. Mai 2022, K3 | Tanzplan Hamburg auf Kampnagel
„Es kommt mir vor wie ein großer Tanzsaal, voll mit Menschen, die keine Sorgen haben und diese Sorglosigkeit driftet in eine Intimität, mit der ich nicht gerechnet habe. In dem Moment wo sie sich mit ihrer Stirn berühren, halte ich die Luft an - sie wahrscheinlich auch - weil niemand von uns weiß, wo es hingeht. Ich habe erst gedacht, das Eine schließt das Andere aus, aber die Nähe brauchte den Tanzsaal, um sich zu finden.“
Zwei Menschen, bzw. zwei Körper bilden für gewöhnlich die kleinste Einheit einer Zusammenkunft und von da aus können unendlich viele weitere Menschen und Körper hinzukommen. Es beginnt mit einem Paartanz zwischen zwei Menschen, die weder gleich alt sind, noch sich besonders gut kennen, oder voneinander viel wissen. Die Zahl Zwei wächst und mit ihr das Interesse an der Begegnung mit vielen Menschen. Wo sind ihre Berührungspunkte?
Das neue Stück von Patricia Carolin Mai hinterfragt jenen, wenn auch so kurzen Moment der Begegnung: Werde ich den Tanz brauchen, um meine Gegenüber zu berühren, oder umgekehrt die Berührung, um mit meinen Gegenüber zu tanzen? In dem neuen Gruppenstück der Hamburger Choreografin geht es darum, die Lust auszuloten, sich tanzend berühren zu wollen, bzw. das Berühren versus Berührtwerden für sich zu beanspruchen, angefangen bei den unausgesprochenen Erwartungen an einen Paartanz.
Patricia Carolin Mai arbeitet zum dritten Mal in Folge mit einer großen Gruppe von Hamburger*innen jeden Alters zusammen, deren Beruf ein anderer ist als der Tanz und deren anders gelagerter, ganz persönlicher Blick auf Körper und Nähe gefragt ist.
World premiere – May 25, 2022, K3 | Tanzplan Hamburg at Kampnagel
“It feels like a large dance hall, full of people who have no worries, and this carefreeness drifts into an intimacy that I hadn't reckoned with. The moment they touch foreheads, I hold my breath – and I'm sure they do too – because none of us knows where it's going. At first I thought one excluded the other, but the intimacy needed the dance hall to find each other.”
Two people or two bodies usually form the smallest unit of a gathering, and from there an infinite number of other people and bodies can be added. It begins with a couple dance between two people who are neither the same age nor particularly well acquainted with each other, nor know much about each other. The number two grows and with it the interest in the encounter with many people. Where are their points of contact?
Patricia Carolin Mai's new piece questions that brief moment of encounter: Will I need the dance to touch my counterpart, or conversely, the touch to dance with my counterpart? The new group piece by the Hamburg-based choreographer is about exploring the desire to touch each other through dance, or to claim touch versus being touched, starting with the unspoken expectations of a couple's dance.
For the third time in a row, Patricia Carolin Mai is working with a large group of Hamburg residents of all ages whose profession is other than dance and whose different, very personal view of body and closeness is in demand.
Tanz und Co-Creation: Andrea Krautkremer, Andrea Sander, Anke Kühne, Britta Lübke, Caren Jungclaussen, Celia Iriria Valverde Gerner, Christina Rohde, Corona Ropohl, Dorothea Derksen, Esther Meyer, Evelina Dineva, Gesa Krenz, Hannah Alena Herb, Hertha Dahl, Jule Abt, Jürgen Wehnert, Katrin Çetin, Lea Hufnagel, Lisa Lotte Giebel, Luka Zimmer, Moira Skupin, Nadine Jansen, Norbert Dorow, Reiner Kühne, Ronja Lüdemann, Stefanie Brand, Susanne Lott, Susanne Wehowsky, Theresa Baumeister, Ulrike van der Ven, Zora Welch
Künstlerische Leitung und Choreografie: Patricia Carolin Mai
Dramaturgie: Anne Kersting
Wissenschaftliche Beratung und Kommunikation: Britta Lübke
Künstlerische Mitarbeit: Lisa Lotte Giebel
Musikalische Konzeption und Komposition: Fanis Gioles, Alexander R. Schweiß
AKOI Quartett: Kalliopi Rizou (Geige), Felix Ritter (Theorbe), Christian Marschall (Bratsche), Michael Heupel (Cello)
Texte: Tahni Holt, Anne Kersting
Video: Daniel Takla Zehrfeld, Seda Kaçak
Kamera: Yunus Köylü
Kostüm und Bühne: Felina Levits, Hanna Scherwinski
Lichtdesign: Jana Köster
Fotografie: Öncü Hrant Gültekin, Alex Ruff
Grafik: Si-Ying Fung
Produktion und Presse: Stückliesel
Fotos: Öncü Gültekin (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15)
28.–29.05.2022 | K3 | Tanzplan Hamburg, Kampnagel |
27.05.2022 | K3 | Tanzplan Hamburg, Kampnagel (Premiere) |
UND SO KAMEN WIR ZUSAMMEN ist eine Produktion von Patricia Carolin Mai in Koproduktion mit K3│Tanzplan Hamburg und LOFFT – DAS THEATER Leipzig. Gefördert von: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Stadt Leipzig, Kulturamt und Hamburgische Kulturstiftung sowie unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.